Liebe Kundinnen, Lieber Kunde
Der Klimawandel betrifft auch uns,
unter diesem Motto machen auch wir als Forstbaumschule, uns Gedanken. Wie sieht die Zukunft im Schweizer Wald aus. Was gilt es zu beachten, wie gehen wir mit den Konsequenzen um. Fakt ist, wir verzeichnen seit einigen Jahren immer mehr Wetterextreme wie langwierige Hitze und dadurch Trockenheit, die Niederschlagsmengen gehen zurück.
Kurz, keine günstigen Aussichten für den Wachstumserfolg von diversen Pflanzen. Wir werden so dann auch vermehrt angefragt, für Pflanzen die mit Hitze und Trockenheit besser umgehen können, Pflanzen die sich in den klimatisch, veränderten Begebenheiten besser zurecht finden.
Thema dabei sind auch immer wieder die perfekten Pflanzzeiten. Die einen schwören auf die Herbstpflanzung, andere hingegen geben den Pflanzen bessere Chancen mit der Frühjahrspflanzung.
Gleich vorweg, Klima ist nicht gleich Wetter. Von Klimawandel sprechen wir dann, wenn sich das Wetter während einem Zeitraum von ca. 30 Jahren sukzessive verändert. Bereits im Zeitraum zwischen 1980 und 2009 sind die durchschnittlichen Temperaturen um 1,5 Grad angestiegen. Dieser Trend geht weiter und hat somit Einfluss auf uns Menschen, sowie auf die Pflanzen- und Tierwelt. Die Erwärmung trägt massiv zu einem Artenwechsel bei.
Es ist immer schwierig, als Mensch mit einem Zeithorizont von vielleicht 50 Jahren eine Prognose oder Empfehlung abzugeben, wo hingegen diesem ein Zeithorizont eines Baumes von circa einigen hundert, wenn nicht gar tausend Jahren gegenüber steht.
Wir möchten Ihnen als Emme- Forstbaumschule AG gerne eine Liste von Pflanzen als Empfehlung oder Idee, bereitstellen, die in der Zukunft der Schweiz einen bedeutenden Platz einnehmen könnten, und das Wald und Naturbild verändern dürften.
Dabei unterscheiden wir in den Kategorien Nadel- und Laubgehölz:
Pflanzen die Mühe haben mit den klimatischen Begebenheiten sind unter anderem:
Laubgehölze: Die Eschen- Fraxinus excelsior, und verschiedenen Ulmenarten : Berg- und Feldulme- Ulmus glabra und Ulmus carpinifolia minor sind bereits weitgehend verschwunden, die Flatterulme- Ulmus laevis ist bedroht, der Grund dafür liegt aber in verschiedenen in den vergangenen Jahren aufgetretenen Krankheiten. Die Buche- Fagus sylvatica hingegen, wird es in den kommenden Jahren als "Brotbaum" schwer haben. Sie kommt mit den Begebenheiten des Klimawandels nur schwer klar.
Bei den Nadelgehölzen ist es vorallem die Fichte- Picea abies, die in unseren Breitengraden einen schweren Fortbestand haben könnte.
Pflanzen die mit Extremen besser umgehen sind unter anderen:
Besser sehen die Prognosen aus für bereits einheimische Laubgehölze: div. Ahorn- Acer Arten, die Trauben- und Flaumeiche, Birken- Betula pendula, Kastanie- Castanea sativa, Hainbuche- Carpinus betulus, wilde Kirsche- Prunus avium, die Sommer- und Winterlinden Tilia, die Mehlbeere- Sorbus aria und die Elsbeere- Sorbus torminalis
Laubgehölze zu empfehlen mit guten Prognosen sind: Zuckerahorn- Acer saccharum, Baumhasel- Corylus colurna, Tulpenbaum- Liliodendron tulipifera, Lindenblättrige Birke (auch Japanbirke) -Betula maximowicziana, oder die Robinie- Robinia pseudoacacia die allerdings als invasiver Neophyt gilt.
Platanen- Platanus x acerifolia, Hickories Arten- Carya spec. und verschiedene Nussbaumarten- Juglans spec.,und die Zerreiche- Quercus cerris
Besser sehen die Prognosen aus für bereits einheimische Nadelgehölze: Weisstanne- Abies alba, Lärchen- Larix decidua und verschiedene Föhren- Pinus Arten.
Nadelgehölze: Riesen- Mammutbaum- Sequoidendron giganteum, Urwelt- Mammutbaum- Metasequoia glyptostroboide, diese gelten allesamt als Pyrophyten (ihre dicke, fasrige Rinde schützt sie vor Waldbränden), die Douglasie- Pseudotsuga menziesii, die grosse Küstentanne- Abies grandis, Zedern- Cedrus atlantica und der Riesen- Lebensbaum- Thuja plicata
Natürlich gelten diese Pflanzen als Empfehlung. Auch wir passen unser Sortiment laufend den Wünschen unserer Kunden, und den Begebenheiten der Natur an. Neue Pflanzen werden geerntet und produziert.
Zum idealen Pflanz- Zeitpunkt: Für die Herbstpflanzung gilt es zu beachten, dass diese ab Mitte September jeweils bei folgenden Nadel- Gehölzen, und mit genug feuchter Witterung für die Pflanzung möglich ist. Weisstannen, Fichten, Nordmannstannen und Föhren, bei diesen Baumarten ist der Wachstumsprozess bereits abgeschlossen. Bei günstigen Verhältnissen kann bei diesen Gehölzen bis in den Monat Dezember hinein ein günstiger Anwuchserfolg verzeichnet werden.
Lärchen, Douglasien, sowie die Laub- und Wildgehölze sind noch im Wachstum und werden bei einer Herbstpflanzung besser erst Ende Oktober, Anfang November gepflanzt.
Erfolge bei der Frühjahrspflanzung hängen in erster Linie vom Standort der Pflanzung ab, sowie von den jeweiligenWetterbedingungen im Frühjahr. Hier eine Empfehlung abzugeben ist schwierig. Die Pflanzung hat auch viel mit der Erfahrung jedes einzelnen Försters, Waldbesitzers, Christbaumproduzenten ua. zu tun.
Unser Fokus zielt auf die Zukunft, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder noch in einer Artenvielfalt aufwachsen und leben dürfen. Vielleicht wird der Wald der Zukunft etwas anders aussehen, anstatt Fichten, Buchen und Ahorne, werden wir staunen über Mammutbäume, Tulpenbäume und Zedern. Möchte man den Wald auch in Zukunft aktiv und nachhaltig bewirtschaften, kann man diesen nicht einfach der Natur überlassen. Vielleicht werden wir in der Zukunft froh und dankbar sein, um nachwachsenden CO2 neutralen Rohstoff, als heimische Energie und zwar unabhängig von Oel, Gas oder Kohle.
Ein Baum wird immer für die Zukunft gepflanzt.- Pflanzen Sie Zukunft.
Laufend Informationen zum Thema Wald, Ergebnisse von Studien etc. entnehmen Sie auch nachstehendem LINK von Waldwissen.