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unser nächster Baum in dieser Rubrik ist der Tulpenbaum
Der Tulpenbaum- Liriodendron tulipifera
Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) ist eine in Nordamerika heimische Baumart der aus nur zwei Arten bestehenden Gattung Tulpenbäume aus der Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae).
Dieser pyramidale Tulpenbaum kann 25 bis 35 Meter hoch und 25 m breit werden, doch es lohnt sich sehr, ihn zu pflanzen, wo der Platz dies zulässt, er kann am Heimatstandort zwischen 500- und 700 Jahre alt werden.
Die Form der sommergrünen, erbsenfarbenen Blätter ist unter den gemässigten Bäumen eine absolute Seltenheit; Sie sehen aus, als hätte man die Spitze abgeschnitten. Die grössten sind ca. 18 cm lang, mit gestutzter Basis und beidseits je einem spitzen Lappen. Etwa ab dem 15. Jahr nach der Aussaat erscheinen im Frühsommer die 4- 5 cm grossen, einzeln stehenden Blüten am ganzen Baum, sogar an den unteren Ästen. Sie haben sechs sich überlappende Kronblätter, die an eine Tulpe erinnern, weisen aber zusätzlich einen Ring vorragender, zurückgeschlagener Kelchblätter auf. Die Kronblätter sind grünlich weiss, mit einem verwaschenen orangefarbenen Fleck zur Basis hin. Das Blüteninnere ist mit zahlreichen gelben Staubfäden ausgefüllt sowie mit einem grossen Stempel, der aus etwa 70 dicht gepackten Fruchtblättern besteht.
Der stattliche Tulpenbaum hat eine hellgraue, korkige Rinde. Im hohen Alter zeigt sie oft ein kompliziertes Gittermuster mit senkrechten Rillen ( siehe Bild unten ). Die Blattfärbung im Herbst ist herrlich, besonders wenn die Bäume nahe am Wasser stehen, wo reichlich Herbstnebel auftritt. Die Färbung verändert sich über zwei bis drei Wochen hinweg, von sanftem Gelb zu Goldgelb bis hin zu einer zarten goldbraunen Schattierung.
Das natürliche Vorkommen dieser Art erstreckt sich in Nordamerika von Neuschottland bis nach Florida. Sie wächst verbreitet an Flussufern, wahrscheinlich weil die Samen im Wasser treiben.
Der Zeitpunkt, zu dem der Tulpenbaum erstmals nach Europa gelangte, ist unsicher, doch man nimmt an, das John Tradescant ( englischer Gärtner & Botaniker ) ihn Mitte des 17. Jahrhunderts nach England gebracht hat. 1688 wurde er im Fulham Palace in London verzeichnet. 1697 schliesslich, fand der Tulpenbaum den Weg nach Deutschland.
Der Tulpenbaum ist ein trocken resistenter Baum, der zum Gedeihen aber gerne feuchte, fruchtbare, schwere Böden liebt. Der Tulpenbaum gilt in der Forstwirtschaft als gute Alternative zur Ulme, Pappel, Birke oder dem Nussbaum. Er gehört zu den eher leichten Baumarten, ist eher nicht geeignet für Höhenlagen.
Alle Teile der Pflanze, besonders Holz und Rinde, sind für den Menschen giftig. Im Holz ist das Alkaloid Glaucin enthalten, in der Rinde digitaloide Verbindungen, in den Blättern saponinartige und cyanogene Stoffe.
Evolution
Viele Botaniker halten die seit mindestens 100 Millionen Jahren nachweisbaren magnolienähnlichen Gewächse für die ursprünglichsten aller lebenden Blütenpflanzenarten. Dazu gehört der Tulpenbaum.
Im Nordosten Amerikas ist der Tulpenbaum eine der wichtigsten Laubbaumarten. Das Stammholz wird vor allem zu Türen, Fenstern, Furnieren, Sperrholz, Verschalungen, Regalen und Gussformen verarbeitet. Darüber hinaus werden daraus Spielwaren, Körbe, Musikinstrumente ( Orgeln ) und Särge hergestellt. Aus schwächerem Holz werden Bleistifte und Zündhölzer hergestellt. Das Holz ist stabil, rissfest, nagelfest und leicht bearbeitbar. Aufgrund seiner Säureresistenz wurde es früher im Akkumulatoren- Bau verwendet. Das Kernholz ist dauerhaft, das Splintholz nicht. In den Süd-Appalachen hat der Tulpenbaum eine wirtschaftliche Bedeutung als Rohstoff für die Zellstoff- und Papierherstellung. Der Zellstoff ist fester als Pappel-Zellstoff. In den USA werden jährlich 1,2 Millionen m3 Schnittholz verarbeitet.
Eine gewisse Rolle spielt der Tulpenbaum als Bienenweide. Junge Bäume liefern pro Saison bis zu 3,6 kg Nektar, was rund 1,8 kg Honig entspricht.
Aufgrund der großen, attraktiven Blüten und der Herbstfärbung wird der Tulpenbaum auch außerhalb seines natürlichen Areals als Park- und Zierbaum angepflanzt, in Europa seit 1663, wo er als absolut frosthart gilt.
In der Mythologie der Germanen und Kelten finden wir den Tulpenbaum natürlich nicht. In der Naturheilkunde wird man lediglich kleineren Anmerkungen fündig, so wurden Auszüge aus Blättern und Rinde zur Herstellung von Fiebersenkenden Mitteln und gegen Menstrutationsbeschwerden verwendet.
So ist es nicht verwunderlich, dass dieser wunderschön Baum auch keinen Kalenderdaten zugeordnet wird.
Bei der Emme- Forstbaumschulen AG können Sie den Tulpenbaum- Liriodendron tulipifera als Jungpflanze oder im Quick- Pot beziehen. Hochstamm auf Anfrage
Mehr Angaben und Information finden Sie unter der Rubrik Produkte, in unserer aktuellen Preisliste Laubholz Seite 14 oder Quick- Pot Laubholz Seite 41.
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